- Aktuelle Informationen
 
DHPV-Logo
Im Browser lesen
Nr. 178 / 01.07.2024
DHPV aktuell
 
W. Hardinghaus
Liebe Leserin,
lieber Leser,
 
eine Mahnwache ist per definitionem eine friedliche Demonstration, bei der auf eine als gesellschaftlichen Missstand wahrgenommene Situation hingewiesen werden soll. So geschehen heute Vormittag unter dem Motto „Suizidpräventionsgesetz jetzt!“ und unter Beteiligung verschiedener Akteur*innen der Suizidprävention. Der DHPV, für den Geschäftsführer Benno Bolze und ich an der Mahnwache vor dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin teilgenommen haben, hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) bereits vor zwei Jahren einen entsprechenden Vorschlag gemacht. Unser Fokus liegt damals wie heute auf der Schlüsselrolle, die der Hospizarbeit und Palliativversorgung bei Suizidwünschen von Menschen mit schweren, lebensverkürzenden Erkrankungen zukommt.
 
Ähnlich bedeutsam sind Hospizarbeit, Palliativversorgung und Trauerangeboten bei der Bekämpfung von Einsamkeit. Es ist eines der wichtigsten Ziele der hier tätigen Haupt- und Ehrenamtlichen, den schwerstkranken und sterbenden Menschen vor der als belastend empfundenen Einsamkeit zu bewahren. Entsprechend haben wir zum Diskussionspapier „Auf dem Weg zu einer Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit“ Stellung genommen und arbeiten auch in diesem Bereich daran, die präventiven Potentiale von Hospizarbeit und Palliativversorgung stark zu machen.
 
Neben Suizidprävention und Einsamkeit ist es das Thema der Vielfalt, das uns im Moment stark beschäftigt. Nach unserem Statement zu #WirSindDieBrandmauer vom Anfang diesen Jahres stellen wir auch den Welthospiztag 2024 unter das Motto „Hospiz für Vielfalt“ (alle Informationen siehe unter Punkt 3). Denn: Alle in der Hospizarbeit und Palliativversorgung tätigen Menschen stehen für eine offene, demokratische, pluralistische und solidarische Gesellschaft. Unsere Angebote gelten allen Menschen, die am Lebensende Begleitung und Unterstützung wünschen, unabhängig von Alter, Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft.
 
Ich wünsche einen schönen Sommer und freue mich auf einen vielfältigen Welthospiztag.
 
Stets Ihr
Prof. Winfried Hardinghaus
Vorstandsvorsitzender des DHPV
 
Inhaltsübersicht
1. Aus Politik und Verbänden
  • Mahnwache „Suizidpräventionsgesetz jetzt!“
  • Charta zur Betreuung Sterbender
  • Hospiz- und Palliativnetzwerke
2. Hospizarbeit und Palliativversorgung
  • Trauer um Dr. Karin Schamböck-Caro
  • pallCompare Monitor Hospiz- und Palliativversorgung
  • Mitarbeitende der Hospizdienste beim St. Benno-Empfang zu Gast
  • LifeTalk:„Das Menschliche heiter ertragen“
3. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Presseinformationen
  • Der DHPV in den Medien
  • Welthospiztag 2024
  • DHPV-Publikationen beim hospiz verlag
 
Aus Politik und Verbänden
Mahnwache „Suizidpräventionsgesetz jetzt!“
alt_text
Dr. Ute Lewitzka (vorne Mitte), Fachärztin f. Psychiatrie und Psychotherapie und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, mit Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV (re) und Benno Bolze, Geschäftsführer des DHPV
Am 1. Juli 2024 um 11.55 Uhr hat vor dem Bundesgesundheitsministeriums in Berlin die Mahnwache „Suizidpräventionsgesetz jetzt!“ stattgefunden. Ein breites Bündnis verschiedener Akteur*innen der Suizidprävention, darunter der DHPV, hat mit dieser Aktion noch einmal der Forderung an das BMG Nachdruck verliehen, die Suizidprävention gesetzlich zu verankern.
>
alt_text
Charta zur Betreuung Sterbender
Prenzlau: Festveranstaltung mit Charta-Unterzeichnung
Am 20. Juni 2024 fand im Plenarsaal der Stadt Prenzlau die Festveranstaltung "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland" statt, in deren Rahmen Landrätin Karina Dörk, Bürgermeister der Stadt Prenzlau Hendrik Sommer sowie der Bürgermeister der Gemeinde Uckerland Matthias Schilling die Charta gezeichnet haben. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der diesjährigen Brandenburger Hospizwoche vom Uckermärkischen Hospizverein e.V. organisiert. Hier ist auch das regionale Hospiz- und Palliativnetzwerk gemäß § 39d SGB V des Landkreises Uckermark angegliedert, dass seine Arbeit am 01.April 2024 aufgenommen hat.
>
Informationsveranstaltung „Caring Community im Sinne der Charta“
Auf Grund der großen Nachfrage bietet die Koordinierungsstelle der Charta zur Betreuung Sterbender im Juli erneut eine Informationsveranstaltung an, um weiteren Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich über das Konzept Caring Community zu informieren. Caring Communities im Sinne der Charta möchten die Bürger*innen für die Bedürfnisse und Bedarfe schwerstkranker und sterbender Menschen sensibilisieren, im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer stärken und ihre Kompetenzen fördern, denn ein Sterben unter würdigen Bedingungen braucht neben dem Vertrauen in ein von Sicherheit und Gerechtigkeit getragenes Gesundheits- und Sozialwesen die Verlässlichkeit im sozialen Miteinander.
Die Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland lädt Sie am Donnerstag, den 25.07.2024 von 17:00 bis 18:00 Uhr zur digitalen Informationsveranstaltung ein.
>
alt_text
Hospiz- und Palliativnetzwerke
Neue Projektleitung und Netzwerkkoordinatorin
Seit dem 1. Mai 2024 verantwortet Stefanie Maihold die Leitung des Projekts „Koordination und Unterstützung der Netzwerkarbeit in der Hospizarbeit und Palliativversorgung“ und ist in dieser Eigenschaft zuständig für die Weiterentwicklung von regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken in Deutschland. Hierbei geht es vor allem um die Netzwerkarbeit der einzelnen Leistungserbringer und darum, diese untereinander zu verbinden, um so den Menschen am Lebensende eine individuelle Versorgung anbieten zu können.
>
Tagung: Dynamik von Netzwerken in der Hospiz- und Palliativversorgung
Mit dem Ziel, es zukünftig noch mehr Menschen in der letzten Lebensphase zu ermöglichen im gewohnten Umfeld verbleiben zu können mit bestmöglicher Unterstützung der Sorgenden, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Pilotprogramm „Sterben wo man lebt und zu Hause ist“ ins Leben gerufen. Auf einer Fachtagung gemeinsam mit dem Projekt „Hospiz- und Palliativversorgung in strukturschwachen ländlichen Sozialräumen“ (HoPaSoz) wurde am 21. Juni 2024 darüber diskutiert, wie sich politische Impulse und gesetzliche Rahmenbedingungen - zuletzt etwa die Förderung der Koordination in Hospiz- und Palliativnetzwerken nach § 39d SGB V - mit dem Verständnis von Netzwerkarbeit von Praxis und Verbänden vereinbaren und umsetzen lässt.
>
>
 
Hospizarbeit und Palliativversorgung
Trauer um Dr. Karin Schamböck-Caro
alt_text
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband trauert um Dr. Karin Schamböck-Caro, die nach schwerer Krankheit am 19. Mai 2024 im Alter von 62 Jahren verstorben ist. Wir werden sie als stets energiegeladene und fröhliche Kooperationspartnerin, als umtriebige Verlegerin und als eine Frau mit einem großen Herzen für die Hospizbewegung in Erinnerung behalten.
>
alt_text
pallCompare Monitor Hospiz- und Palliativversorgung
Erstmals sind bundesweite, bis auf Kreisebene heruntergebrochene Kennzahlen verfügbar, die für Transparenz über Nutzung, Qualität und Kosten der Hospiz- und Palliativversorgung sorgen. Der pallCompare Monitor stellt den regionalen Vergleich in den Vordergrund und kann als Informationsquelle wichtige Entscheidungen für die Weiterentwicklung palliativer Versorgungsstrukturen bahnen und unterstützen.
>
>
alt_text
Mitarbeitende der Hospizdienste beim St. Benno-Empfang zu Gast
Sie kümmern sich um schwerstkranke und sterbende Menschen – haupt- und ehrenamtlich. Damit helfen sie nicht nur den Betroffenen, sondern auch den Angehörigen. Am 17. Juni waren Mitarbeitende der Hospizdienste zum diesjährigen St. Benno-Empfang in Dresden eingeladen. Bei einer Podiumsdiskussion, bei der auch Benno Bolze, Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes und Diakon, teilnahm, ging es um den Zusammenhang von Menschenwürde und Spiritualität.
>
alt_text
LifeTalk:„Das Menschliche heiter ertragen“
Zwei Komödianten reden im Hospizverein über das Leben und den Tod. Martin Rassau, der als Hospizbotschafter seit 2022 seine Gesprächsreihe LifeTalk im Hospizverein Fürth präsentiert, holt sich diesmal ein besonderes Sahnehäubchen auf den Gästesessel: den „empfindsamen König der Raserei“, wie die Süddeutsche Zeitung ihn genannt hat, nämlich Matthias Egersdörfer! Das kann heiter und vor allem sehr fränkisch werden. Simultanübersetzung ins Hochdeutsche ist nicht geplant.
>
 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Presseinformationen
alt_text
Was Hospiz- und Trauerarbeit gegen Einsamkeit tun können
Berlin, 21.06.2024. Noch bis zum 23. Juni 2024 läuft die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“, die bundesweit Aufmerksamkeit für das Thema Einsamkeit schaffen soll. Am Mittwoch hat sich der Deutsche Ethikrat im Rahmen seiner Jahrestagung aus unterschiedlichen Perspektiven dem komplexen Phänomen der Einsamkeit gewidmet. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) weist vor diesem Hintergrund auf die Bedeutung von Hospizarbeit, Palliativversorgung und Trauerangeboten zur Bekämpfung von Einsamkeit schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen hin. Auch ehrenamtliches Engagement kann Einsamkeit wirkungsvoll begegnen.
>
alt_text
Der DHPV in den Medien
Suizidpräventionsstrategie: Erster Schritt in die richtige Richtung
Dtsch Arztebl 2024; 121(11): A-748 / B-648
Bereits im Koalitionsvertrag hatte die Ampel vereinbart, das Thema Suizidprävention im Kontext einer Nationalen Suizidpräventionsstrategie anzugehen. Diese liegt jetzt vor, der vom Parlament geforderte Gesetzentwurf steht jedoch noch aus. ... Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Suizidprävention ist die Hospiz- und Palliativversorgung. Darauf wiesen Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands, und Prof. Dr. med. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, hin. Sie begrüßten die Pläne für eine Nationale Suizidpräventionsstrategie, zeigten sich aber irritiert über die mangelnde Berücksichtigung des suizidpräventiven Potenzials von Hospizarbeit und Palliativversorgung. Das ergebnisoffene Gesprächsangebot über Sterbewünsche sei grundlegender Bestandteil der Versorgung.
>
alt_text
Welthospiztag 2024
alt_text
Unter dem Motto „Hospiz für Vielfalt“ findet am 12. Oktober 2024 der diesjährige Welthospiztag statt. Der DHPV stellt neben dem Motto auch in diesem Jahr Material für die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort zur Verfügung. Die Kosten für dieses Paket belaufen sich auf 130,00 Euro inkl. Versand. Bestellungen können bis zum 31.07.2024 ausgelöst werden. Das Paket ist nur komplett bestellbar. Es gilt die Reihenfolge des Bestelleingangs. Die Pakete werden voraussichtlich ab dem 02.09.2024 verschickt. Das Online-Material steht Mitte August zur Verfügung, die Musterpresseinfo ab Mitte September.
>
>
alt_text
DHPV-Publikationen beim hospiz verlag
Bundes-Hospiz-Anzeiger
Heft 3 / 2024 widmet sich dem Schwerpunkt Spiritualität. Die Beiträge beschäftigen sich aus mehreren Perspektiven mit persönlichen, gesellschaftlichen, politischen Bestrebungen, Spiritual Care als eine Ressource im Gesundheitswesen sichtbar zu machen und dort personell, strukturell und organisatorisch zu implementieren.
>
hospiz zeitschrift
Wie zeigt sich die Hospizbewegung in Zeiten des Wandels? Ist die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft ein Zeitzeichen? Welche Erkenntnisse berühren das hospizliche Ehrenamt? Erleben wir den zunehmenden Anspruch auf Individualität als Herausforderung oder Zerreißprobe? Diesen Fragen geht die aktuelle Ausgabe der hospiz zeitschrift nach.
>
 
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V. | Aachener Str. 5, 10713 Berlin | Tel. 030-82 00 75 80
Internet: www.dhpv.de | Veranstaltungen | aktuelle News | Impressum

Vom Newsletter abmelden